deutscher Schriftsteller und Drehbuchautor; sächs. Landesbeauftragter für die Stasiunterlagen 1996-1999; politischer Häftling in der DDR; 1976 Übersiedlung in die BRD; Werke u. a.: "Ich will hier raus", "Menschenhandel in der Gegenwart", "Auch dies ist mein Land", "Der Provokateur. Ein politischer Roman"
* 12. Dezember 1944 Dohna/Sachsen
Herkunft
Siegmar Faust wurde am 12. Dez. 1944 in Dohna (Sachsen) als Sohn der technischen Zeichnerin Ingeborg Kayenberg geboren und wuchs in Heidenau bei Dresden auf. Den Namen seines leiblichen Vaters, eines Zyprioten, der als britischer Soldat der Antihitlerkoalition in deutsche Kriegsgefangenschaft geraten war, hat F. nie erfahren. Der Nachname Faust stammt vom Pflegevater Kurt, einem gelernten Kaufmann, der als Angestellter des Dresdner Finanzamtes 1953 inhaftiert wurde und sich anschließend jahrelang in einer Asbestfabrik "bewähren" musste, bevor er sich zum Ingenieurökonomen qualifizieren durfte. Der Pflegevater erlag 1977 der Berufskrankheit Asbestose, die Mutter nahm sich 1996 das Leben.
Ausbildung
Von der Grundschule auf die Kinder- und Jugendsportschule Dresden delegiert, machte der junge F. 1964 dort sein Abitur. Nach einem pflichtmäßig zu leistenden Praktikumsjahr in der Produktion studierte er 1965/1966 zunächst Kunsterziehung und Geschichte an der Karl-Marx-Universität Leipzig. Als er für einen Lyrikabend verantwortlich ...